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September 2016

8. Bückehäger Führungskräftefortbildung / Einsatzlagen auf Planspielplatte durchgespielt


"Feuer im Einfamilienhaus Waldchaussee 93" – so lautetet kürzlich die Einsatzmeldung für 15 Gruppen- und Zugführer der Freiwilligen Feuerwehren Bückeburg-Stadt, Enzen und Stadthagen. Jedoch erhielten die ehrenamtlichen Brandschützer an diesem Tag die Alarmmeldung nicht nur einmal, sondern mehrmals rückten die Einsatzkräfte zu dem Objekt aus.

Allerdings wurden keine Einsatzfahrzeuge der Wehren bewegt, denn die Anfahrt erfolgte mit Löschfahrzeugen im Maßstab 1:87. Der Einsatzort lag auch nicht in einer der Städte, sondern auf der Planspielplatte der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle. Hierbei handelt es sich um eine modular zusammensetzbare Modellanlage, auf der das einsatztaktische Vorgehen von Führungskräften der Feuerwehr geübt wird.

Die 15 Schaumburger Feuerwehrleute hatten sich zur 8. Bückehäger Führungskräftefortbildung hier eingefunden. Erstmals nahmen auch 2 Kameraden aus Enzen an der Veranstaltung teil.



Sie stellten sich dem Einsatz in der Waldchaussee 93. Die Aufgabe der Führungskräfte ist in der Anfangsphase immer die gleiche: Die Lage erkunden, Informationen einholen und die Ergebnisse bewerten. Hierbei werden die verschiedenen Gefahren für Personen, Tiere, Sachwerte und die Umwelt bewertet. "Auch die Gefährdung für die eigenen Kräfte und Mittel wird betrachtet", berichtet Karsten Flohr. Im Anschluss wurde aus diesen Feststellungen der Entschluss gefasst und der Auftrag an die Mannschaft erteilt. Was hier sehr kompliziert klingt, müssen die Feuerwehrleute im Einsatzfall binnen weniger Sekunden durchexerzieren.

Deshalb wird bei der Führungskräftefortbildung auf diesen sogenannten Führungskreislauf besonderen Wert gelegt. Was im Einsatzfall blitzschnell abgerufen wird, wird hier ausführlich besprochen und an einer Tafel dargestellt. Fachlicher Rat gibt den Feuerwehrleuten Kai Peinemann, der in diesem Jahr wieder als Dozent gewonnen werden konnte. Peinemann ist Fachlehrer an der NABK Celle und lehrt den Führungskreislauf Wochentags Feuerwehrleuten aus ganz Niedersachsen.



Wie unterschiedlich die Maßnahmen sein können, zeigt sich während der Fortbildung. Denn die beiden Organisatoren Jörn Bielinski und Karsten Flohr lassen den Brand in der Waldchaussee 93 mehrfach ausbrechen. Mal treffen die Kräfte aus Enzen mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug als erstes ein, ein anderes Mal das Löschgruppenfahrzeug der Schwerpunktfeuerwehr. "Durch die unterschiedliche Ausstattung der Fahrzeuge erhalten unterschiedliche Aufgaben andere Prioritäten beim Vorgehen", berichtet Jörn Bielinski.
Bei der Änderung kleiner Details an der Lage ändert sich die Einsatztaktik teilweise komplett, so als das Wohnhaus in mitten des Waldes liegt und kein Hydrant in der Nähe ist. Wichtig ist nun, mit dem mitgeführten Löschwasser bei den Maßnahmen, möglichst effektiv vorzugehen und die Nachforderung weiterer Feuerwehreinheiten zu beachten.

Während diese Übungen mit einfachen taktischen Mitteln zu lösen sind, treibt eine andere Einspielung den Feuerwehrleuten Schweißperlen auf die Stirn. "Im Erdgeschoss erwartet euch ein Kampfhund, bei jeder Annäherung an die Tür macht er sich aggressiv bemerkbar" erklärt Flohr die Ausgangslage.

Mit dieser unvorhergesehenen Situation, aber keinesfalls unrealistisch Lage, hatten die Feuerwehrleute nicht gerechnet. Gemeinsam werden verschiedene Möglichkeiten der Gefahrenabwehr und Menschenrettung besprochen. Wichtig dabei, die Gefährdung der eigenen Einsatzkräfte muss dabei so gering wie möglich gehalten werden. Verschiedene Optionen werden während der Übung erörtert und schnell wird klar: "Ein Patentrezept zur Abarbeitung von Feuerwehreinsätzen gibt es nicht."



Deshalb sprechen die Feuerwehrleute im zweiten Teil der Ausbildung auch einen Realeinsatz durch, der sich im Frühjahr in Bückeburg ereignet hat. "Vergangenes Jahr haben wir das erstmals mit einem Einsatz aus Stadthagen gemacht", berichtet Karsten Flohr. Hiermit wollen die Führungskräfte aus eigenen Erfahrungen für die Zukunft lernen. In Gruppenarbeit wird die Vorgehensweise erarbeitet und besondere Details besprochen. Nach der Vorstellung der Gruppenergebnisse berichtet der damalige Einsatzleiter Daniel Hesseling über seine Erfahrungen. Hierdurch konnten viele interessante Perspektiven beleuchtet werden.



Bereits jetzt freuen sich die Führungskräfte auf eine neuerliche Auflage im kommenden Jahr. "Mit dieser Fortbildung können wir unsere Führungskräfte sehr gut auf Realeinsätze vorbereiten" berichten Jörn Bielinski und Karsten Flohr abschließend.



Die Kräfte der Feuerwehr Bückeburg bedanken sich bei Kai Peinemann für die fachliche Unterstützung


Besonderer Dank gilt dem Förderverein. Durch seine finanzielle Hilfe konnte die Fortbildung durchgeführt werden.


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